Das ist der Anfang vom Ende: Die schillernde Metropole Berlin tanzt zum Jahreswechsel 1929/30 auf einem hochexplosiven Pulverfass – und mittendrin die halbseidenen Gäste des Kit-Kat-Clubs. Hier trifft der mittellose Schriftsteller Cliff Bradshaw auf die aufregende Nachtclubsängerin Sally Bowles. Doch ihre Beziehung ist ebenso zum Scheitern verurteilt wie die zwischen seiner Vermieterin Fräulein Schneider und dem jüdischen Obsthändler Herrn Schultz. Denn alle Lebenslust und Freizügigkeit kann auf Dauer der Bedrohung durch den Nationalsozialismus nicht standhalten.
„Das Leben ist ein Cabaret“, singt Sally Bowles – und 56 Jahre nach seiner Uraufführung 1966 scheint das Musical aktueller denn je. Die amerikanische Sicht auf die Zeit kurz vor dem Ausbruch des Dritten Reichs ist unbequem. Cliff bringt es auf den Punkt: „Wenn du nicht dagegen bist, bist du dafür.“ In der erotisch-dekadenten Atmosphäre des berühmten Clubs kontrolliert der Conférencier süffisant die ganze Handlung, in der der Diskurs von Toleranz und Intoleranz als Ursache für Verfolgung und Krieg herausgestellt wird. Die ausgelassene Musik im Stil der 20er Jahre verstärkt den damals herrschenden Gegensatz von greller Buntheit und selbstzerstörerischer Grundstimmung.
Nachdem Gil Mehmert zuletzt mit Berlin Skandalös ein rasantes Prelude zu seiner Cabaret-Interpretation entworfen hat, zeigt er nun diese Inszenierung auf Grundlage seiner Bad Hersfelder und Wiener Interpretation, die dort mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis 2021 ausgezeichnet wurde.
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