Besonders empfohlen für Schüler*innen der Sekundarstufe 2 und Abendpublikum
„Ich kann hier, wer den Krug zerschlug, nicht melden, Geheimnisse, die nicht mein Eigentum, Müßt ich, dem Kruge völlig fremd, berühren.“
Die junge Eve ist in Bedrängnis. Ihr Verlobter Ruprecht soll zu einem gefährlichen Kriegseinsatz geschickt werden. Dorfrichter Adam könnte ihn bewahren und hat seine Stellung genutzt, um Eve sexuell zu bedrängen. Von Ruprecht überrascht, sprang er aus dem Fenster, verletzte sich und zerbrach dabei den Krug von Eves Mutter. Die steht nun vor Gericht, um den Übeltäter zur Rechenschaft zu ziehen und verdächtigt Eves Geliebten Ruprecht. Während Eve schweigt und Ruprecht widerspricht, sitzt Richter Adam quasi über sich selbst zu Gericht. Dabei ist ihm keine Lüge zu infam, um die Schuld von sich zu weisen und die Situation zu seinem Vorteil zu wenden. Denn an diesem Tag wird die Arbeit des Dorfgerichts noch dazu von offizieller Stelle begutachtet.
Wem geben wir in unserer Gesellschaft Macht? Wie können wir Mechanismen der Macht transparent machen? Haben junge Menschen in diesem System eine Chance? Und gibt es überhaupt ein gesamtgesellschaftliches Interesse daran, Gerechtigkeit durchzusetzen? Mit diesen Fragen nähert sich das LUTZ Kleists Komödien-Klassiker rund um Machtmissbrauch, sexuelle Nötigung und eine Gesellschaft, die alle Lügen mitträgt. Im Spiegel aktueller Tendenzen, Lügen medial als Wahrheiten zu verbreiten, Gerichte von Politik abhängig zu machen und patriarchale Machtverhältnisse zu zementieren, bleibt dabei allen das Lachen im Halse stecken. Denn Kleists Text scheint über zweihundert Jahre nach seinem Erscheinen noch immer brandaktuell.
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