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Birgit Hupfeld

Nathan der Weise

Quick Info

Dramatisches Gedicht
von Gotthold Ephraim Lessing

Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge. Der jüdische Kaufmann Nathan steht vor den Trümmern seines niedergebrannten Hauses, in dem fast seine Tochter Recha umgekommen wäre. Sie glaubt an einen rettenden Engel, doch der christliche Tempelherr, der sie aus den Flammen holte, ist aus Fleisch und Blut und will keinen Dank – schon gar nicht von einem jüdischen Mädchen. Er wundert sich noch immer, dass er nach seiner Festnahme wegen Störung der Waffenruhe als einziger Kreuzritter von Sultan Saladin begnadigt wurde – nur, weil er dessen verstorbenem Bruder ähnlich sieht. Den muslimischen Herrscher drücken derweil andere Sorgen: Die Kassen sind leer. Also ruft er den reichen Nathan zu sich, fragt jedoch nicht direkt nach Geld, sondern erstmal um Rat, welche der drei großen Religionen denn wohl die wahre sei. Und ist beeindruckt von Nathans kluger Ringparabel, die für Gleichberechtigung und gegenseitige Toleranz der Religionen wirbt. Statt um finanzielle Unterstützung bittet Saladin nun um Nathans Freundschaft. Er erhält sie, und bekommt Bares noch dazu. Überwunden werden alte Vorurteile und jahrelange Ressentiments, bis auch die letzten Zweifelnden ungeachtet ihres Glaubens zu einer großen Familie werden – nicht nur im übertragenen Sinn ...

Naives Märchen oder optimistischer Gesellschaftsentwurf? Haltlose Utopie oder hoffnungsvolle Zukunftsvision? Spinnerei oder Soap? Traum oder Trash? Eins ist Gotthold Ephraim Lessings 1779 entstandenes Theaterstück definitiv: ein vielschichtiges Plädoyer für Toleranz und (religiöses) Miteinander. Zunächst einmal wollte Lessing damit das herrschende Publikationsverbot zu religiösen Themen umgehen und in seiner hitzig geführten Glaubensdebatte mit dem Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze den dramatischen Höhepunkt setzen. Fast 250 Jahre später wird der Toleranz statt Rache lebende Nathan weltweit als Vorbild herangezogen, die Ringparabel gehört zum Allgemeinwissen, und „Nathan der Weise“ ist Schulstoff. Weil die Zeiten es immer noch erfordern! Das Ringen der Religionen, der Kampf zwischen Andersdenkenden und -gläubigen, der Hass auf alles Fremde, die Angst vor dem Verlust von Sicherheit und religiöser, kultureller oder nationaler Identität hat nicht aufgehört. Im Gegenteil.

Regisseur Karsten Dahlem inszeniert bereits zum achten Mal am Schauspiel Essen. Zuletzt war in der Spielzeit 2020/2021 „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ von Edward Albee in seiner Regie zu sehen. Nach spannenden Klassikerinszenierungen wie u. a. „Die Leiden des jungen Werther“ und „Peer Gynt“ wird er nun „Nathan der Weise“ nicht zuletzt auch für ein junges Publikum ab 16 Jahren inszenieren.

Hinweis:
In dieser Inszenierung werden Nebel und Stroboskoplicht eingesetzt.
Außerdem werden Kriegsgeräusche und Sirenen eingespielt. Dies könnte vor allem bei Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen retraumatisierend wirken.

"Nathan der Weise" ist beim WESTWIND Festival , am Theater Marabu/Bonn dabei! Dieses Theatertreffen gilt bundesweit als renommiertestes Festival für junges Publikum und wird jedes Jahr von einem anderen NRW-Theater ausgerichtet.
In der Begründung der Jury heißt es: „In der Essener Bearbeitung gelingt es den Konflikt der Religionen in einer Art Familienaufstellung ganz gegenwärtig und spannend zu erzählen und relevante Fragen für eine kulturell diverse Gesellschaft zu stellen. [...] und zieht einen unmerklich in den Bann, dank eines hervorragenden Ensembles, das sein Schauspielhandwerk bestens beherrscht. “
Das Stück wird am 12. Juni um 20:00 Uhr im Schauspielhaus Bonn gezeigt.

Dauer
Dauer ca. 1 Stunde, 45 Minuten - keine Pause
Webseite
www.theater-essen.de/spielplan/nathan-der-weise http://www.theater-essen.de/spielplan/nathan-der-weise/
zum Spielplan

Besetzung

Inszenierung
Karsten Dahlem
Bühne und Kostüme
Claudia Kalinski
Musik
Hajo Wiesemann
Dramaturgie
Carola Hannusch
Sultan Saladin
Thomas Büchel
Sittah, dessen Schwester
Sven Seeburg
Nathan, ein reicher Jude in Jerusalem
Ines Krug
Recha, dessen angenommene Tochter
Luzie Juckenburg
Daja, eine Christin, im Hause Nathans
Sabine Osthoff
Ein junger Tempelherr
Alexey Ekimov
Der Patriarch von Jerusalem
Sabine Osthoff
Ein Klosterbruder
Sven Seeburg
Musiker
Thomas Büchel
Hajo Wiesemann
Kai Weiner

Werkinfo

Dramatisches Gedicht
von Gotthold Ephraim Lessing

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