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Thekentränen

Quick Info

Johann Wolfgang Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ dürfte nahezu jedem und jeder Theatergänger*in früher oder später begegnet sein. Franz Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ ist weit weniger populär und erzählt doch eine ähnliche Geschichte: die vom Junggesellen, der die Liebe zu einer unerreichbaren Frau zu seinem Lebensziel erklärt und diesem Streben letztlich mittels Freitod ein Ende setzt. In beiden Fällen gibt es zudem einen Widersacher. Hat die Müllerin vielleicht eher ein Auge auf den Jäger als auf den Müllergesellen geworfen? Und ganz klar ist Albert, Lottes Ehemann, Werthers stärkster Konkurrent. Die beiden unglücklich verliebten Männer vereint ihre Hingabe zur Natur, das Hadern mit ihrem doch eher konservativen Bild von Männlichkeit und ein Standesunterschied, der sie von ihrer jeweils Angebeteten trennt.

Was für die einen ein unerschütterliches Ideal der Hingabe wider jegliche Vernunft ist, mag für andere das Bild eines übergriffigen Neurotikers sein, der die eigenen Belange über jene seines Gegenübers stellt und dessen Tod für Lotte, respektive die Müllerin, nicht nur potenziell traumatisierend ist, auch entzieht er sich durch ihn jeglichem Diskurs und hinterlässt sie in einer Schuld, zu der sie sich nicht äußert. In den zugrunde liegenden Werken wird vor allem über die Frauen gesprochen – und das nach männlichen Idealen des 18. und 19. Jahrhunderts. Man erfährt insbesondere, dass beide „schön“ sind: die titelgebende Müllerin sowie Lotte, deren Charakterzeichnung dem Konzept der schönen Seele entspricht, ein Attribut, das bis heute das Leben vieler Frauen auch unfreiwillig kategorisiert, Karrieren beeinflusst und sie in der Weise, wie sie gelesen werden, von ihren männlichen Gegenparts unterscheidet.

Was könnte Lotte empfunden haben, wenn Werther ihre Grenzen so wenig akzeptiert, dass er sie an sich presst und gegen ihren Willen küsst? Was könnte die Müllerin gedacht haben, als der Müllergeselle sie nach nur einem Treffen bedrängt, gar Besitzansprüche stellt?
„Thekentränen“ gibt beiden Frauenfiguren eine Stimme und überprüft nebenbei, ob sie den Bechdel-Test und weitere heutige Prüfungen bestehen können. Ein Barkeeper ist bei dieser Übung unabdinglich.

Zuschauende können im Rahmen des Veranstaltungsbesuchs für die Betroffenen in den Erdbebengebieten der Türkei und in Syrien in die dafür bereitgestellten Boxen spenden. Das gesammelte Geld wird an die „Aktion Deutschland Hilft – Bündnis deutscher Hilfsorganisationen“ weitergeleitet.

Foto: Lorena Díaz Stephens

FREISCHUSS
Einen sollte jeder haben: In unserer Reihe „Freischuss“ haben unsere Regie- und Ausstattungsassistent*innen, Schauspieler*innen sowie Musiker*innen ihr eigenes Versuchslabor. Hier darf experimentiert und (wild) ausprobiert werden. Coronabedingt lag diese feine Reihe leider ein bisschen auf Eis, weil sie meistens durch die Nähe zum Publikum in unseren kleinen Spielstätten geprägt war. Immerhin aber brachten einige Ensemblemitglieder mit Roald Dahls schräger Kurzgeschichte „Lammkeule“ das Café Central zum Kochen … Das Format bietet also Raum für Extravagantes und Bewährtes, leise Töne und fette Beats, es entsteht innerhalb weniger Proben und lebt vom Engagement und der Spontaneität aller Beteiligten.

Webseite
www.theater-essen.de/spielplan/freischuss-thekentraenen http://www.theater-essen.de/spielplan/freischuss-thekentraenen/
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Besetzung

Konzept und Szenische Einrichtung
Charlotte Weidinger
Müllerin
Janina Sachau
Lotte
Trixi Strobel
Bach
Alexey Ekimov

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