Eröffnungskonzert mit Benjamin Appl, Thomas Reif, Sào Soulez Larivière, Sebastian Klinger und Wies de Boevé
Werke von Franz Schubert, Ludwig van Beethoven, Ralph Vaughan Williams
Es ist vielleicht die direkteste und unmittelbarste Form des Musizierens: die Hausmusik. Das heutige gemeinsame Musizieren mit- und füreinander war im 19. Jahrhundert sehr en vogue. Und im Zentrum dieser Bewegung stand Franz Schubert, der Namensgeber der so genannten Schubertiade: zwanglose Treffen im privaten Rahmen, bei denen nicht nur gegessen, getrunken und geplaudert, sondern auch Musik und Literatur vorgetragen wurde.
Schubert selbst saß oft am Klavier und spielte einige seiner Werke hier zum ersten Mal vor Publikum, im kleinen Kreis. Und etwas von dieser besonders intimen Atmosphäre wird Alice Sara Ott mit ihrer ganz persönlichen "Schubertiade" beim Eröffnungskonzert des Klavier-Festivals Ruhr 2025 zum Leben erwecken.
Gemeinsames Musizieren, rein und unverfälscht, auf das Wesentliche fokussiert: Es ist ein typisches Programm für die in München geborene Pianistin mit deutsch-japanischen Wurzeln, die schon immer gerne ihren eigenen Weg gegangen ist. Gegen den Willen ihrer Mutter, die selbst Pianistin ist, hat sie, wie ihre Schwester Mona Asuka, eine musikalische Karriere eingeschlagen. Am liebsten sitzt sie barfuß am Klavier, seit ihre Knie wegen der hohen Absätze nicht mehr unter die Tastatur eines historischen Flügels passen, auf dem einst Franz Liszt spielte. Außerdem ist sie eine Nachteule und ein Sommermensch. Wenn ihre Finger im Winter mal kalt werden, wärmt sie die hinter der Bühne mit einem dieser bunten Zauberwürfel auf oder daddelt an der Spielkonsole. Und auch als Designerin hat sich das Multitalent Alice Sara Ott schon erfolgreich versucht, mit einer Kollektion für das Taschenlabel JOST. Und auch die Diagnose MS, die sie im Alter von 30 Jahren erhielt, warf sie nur kurzzeitig aus der Bahn. Es geht ihr gut, verriet sie Anfang 2024 in einem Interview, sie hat gelernt, ihrem Körper eine Pause zu gönnen und findet Halt in ihrer Familie und ihrer Musik.
Bei ihrer Rückkehr zum Klavier-Festival Ruhr schart sie nun sozusagen eine musikalische Familie um sich. Ganz im Sinne der Schubertiade ist dies ein Treffen von Freunden, um etwas Neues und Unkonventionelles auszuprobieren. Im Mittelpunkt des Programms steht Schuberts "Forellenquintett", das Alice Sara Ott mit einer erlesenen Gruppe exquisiter Kammermusiker spielt. Dazu gehört neben Thomas Reif, Sebastian Klinger und Wies de Boevé auch der Bratschist Sào Soulez Larivière, der derzeit als "rising star" in den großen europäischen Konzertsälen für Aufsehen sorgt. Zwischen den einzelnen Quintett-Sätzen hat Alice Sara Ott aber auch eine ganze Reihe von Liedern von Schubert selbst, aber auch von Beethoven und Vaughan Williams programmiert, für die der Bariton und Liedkünstler Benjamin Appl den Reigen der Künstler erweitert. Die Werke und Komponisten treten in einen neuen Dialog miteinander und lassen das vermeintlich Bekannte aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Die intime Atmosphäre dieser besonderen Schubertiade ist daher eine wunderbare Gelegenheit, der Musik ganz nahe zu kommen. Denn Musik ist "der einzige Ort, an dem wir uns treffen können. Egal, welcher Religion man angehört, welchen kulturellen Hintergrund man hat, welche politische Partei man wählt".
Eröffnungskonzert mit Benjamin Appl, Thomas Reif, Sào Soulez Larivière, Sebastian Klinger und Wies de Boevé
Werke von Franz Schubert, Ludwig van Beethoven, Ralph Vaughan Williams
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