„Die Unbezwingbare“ heißt das britische Kriegsschiff, das Kapitän Vere durch die unruhige See manövriert und dabei mit väterlicher Hand die Spannungen zwischen seinen Seeleuten schlichtet. Es sind stürmische Zeiten während der Kriege der jungen Republik Frankreich gegen halb Europa. Die Ideen der Französischen Revolution drohen auch auf Veres Schiffsbesatzung überzuschwappen und Freiheit über Gehorsam zu stellen. Prompt wird Billy Budd beschuldigt, eine Meuterei anzuzetteln: ausgerechnet der stotternde Neuling, den alle für sein sonniges Gemüt, seine Ehrlichkeit und Loyalität lieben. Alle bis auf den intriganten Waffenmeister Claggart: Er möchte Billy am liebsten vernichten. Vor Gericht muss Kapitän Vere sich am Ende zwischen seinem Gewissen und dem Gesetz entscheiden ...
In Brittens Musik zu „Billy Budd“ kommt das Meer selbst zu Wort. Seine peitschenden Wellen brodeln aus dem Orchester herauf, reißen das Schiff in den Abgrund und bilden eine Spiegelfläche für die Seelenzustände der Männer. Ihre Sehnsüchte, ihren Bluthunger im Gefecht nach wochenlangem Warten und ihre Einsamkeit inmitten einer Masse lotet das Regieteam um Michael Schulz auf einem ständig schwankenden Boden aus. Auch echte Matrosenlieder sind mit an Bord und sorgen für Gänsehautstimmung.
Libretto von Edward Morgan Forster und
Eric Crozier nach dem Roman von
Herman Melville | UA 1951 | in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
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