Als Erich Maria Remarques Roman "Der Funke Leben" 1952 erschien, wurde die Darstellung des fiktiven Konzentrationslagers Mellern von verschiedenen Seiten als Affront gegen das deutsche Volk angesehen. Trotz der Angriffe hat er immer wieder auf das weltweite Vorhandensein von Lagern, in denen Menschen zu Tode gequält werden, hingewiesen. Er begann die Arbeit an dem Buch bereits 1945, es entstand auf Basis von Interviews mit ehemaligen KZ-Häftlingen. Erzählt wird die Geschichte von Insassen und Wärtern des Konzentrationslagers wenige Monate vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Im sogenannten "Kleinen Lager" - einem Teil des Konzentrationslagers - werden arbeitsunfähige Häftlinge untergebracht und sind mehr oder weniger sich selbst überlassen. Sie bekommen kaum Nahrung, keine medizinische Versorgung, sind stets den Schikanen der Aufseher ausgesetzt. In den wiederkehrenden Bombardements der naheliegenden Stadt sieht eine Gruppe langjähriger Häftlinge Anzeichen einer möglichen Befreiung und beginnt, sich für diesen Fall zu organisieren und zunächst passiven, zum Schluss auch aktiven Widerstand zu leisten.
Lars-Ole Walburg sucht in "Der Funke Leben" nach der Gefährlichkeit deutschen Wahns, nach den Wurzeln eines wiedererstarkenden Revanchismus‘ und der Propagierung von Geschichtsleugnung. Zuvor inszenierte er "Das siebte Kreuz" in Oberhausen; Anna Seghers‘ Roman gehörte zu den Büchern, die Remarque zu "Der Funke Leben" inspirierte.
In Kooperation mit der Gedenkhalle Oberhausen
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www.theater-oberhausen.de/programm/stuecke.php?SID=766
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