In PREACH wird das Publikum Teil einer großen Messe, in der sich zwischen getanzter Gotteshuldigung und euphorischem Gospelchor rohe Gewalt Bahn bricht. Inspiriert durch das Werk von James Baldwin setzt sich die erste Produktion der neuen Urban-Arts-Sparte im Großen Haus mit den fanatischen Strukturen innerhalb von afrikanischen Religionsgemeinden auseinander.
Körper, die sich ergeben zu Boden werfen. Aufgerissene Münder, kreischende Stimmen. Ekstase. Tränen. Glückseligkeit und Schmerz. Dazwischen menschliche Schicksale, Träume und die Hoffnung auf Erlösung. Jeden Sonntag sind sie vergessen, das Leid, die Ängste und die Traumata. Denn auf einer Kanzel, weit über der Menge schwebend, steht erhaben ein Priester und spricht zu seiner Gemeinde als selbsternannte mächtige Stimme Gottes. Der Blick streng und zufrieden. Im Raum hallen seine Worte von Sünde, Unreinheit und Schuld – und der gerechten, göttlichen Strafe am „schwarzen Volk“. Die Gemeinde singt, klatscht und tanzt vor Freude. Mächtige Männer und ergebene Frauen, die sich voll und ganz ihrem Glauben hingeben. Darunter auch ein heranwachsender, schwarzer Mann, der um sich und sein Seelenheil fürchtet – und sich doch so sehr sehnt, dazuzugehören.
Die Church of Africa scheint in diesen Momenten unter der göttlichen Kraft zu bersten, fernab von den Ungläubigen und Sündern da draußen. Doch in den Blicken der Gemeindemitglieder liegen auch Angst, Verzweiflung und Schmerz. Die Angst davor, selbst als Sünder identifiziert zu werden, die Verzweiflung darüber, von Gott im Stich gelassen zu werden, und der Schmerz, dieser Welt ausgeliefert zu sein. In diesem Moment beschließt der junge Mann, seine Stimme zu erheben, und entfacht damit ein unkontrollierbares Feuer.
In PREACH wird das Publikum Teil einer großen Messe, in der sich zwischen getanzter Gotteshuldigung und euphorischem Gospelchor rohe Gewalt Bahn bricht. Inspiriert durch das Werk von James Baldwin setzt sich die erste Produktion der neuen Urban-Arts-Sparte im Großen Haus mit den fanatischen Strukturen innerhalb von afrikanischen Religionsgemeinden auseinander. Dabei erforschen Kwame Osei, Kama Frankl-Groß und Christopher Deutsch gemeinsam mit dem Ensemble das Spannungsfeld zwischen der Sehnsucht nach Gemeinschaft und Sicherheit auf der einen Seite und Kontrolle, Korruption, Manipulation und Gewalt auf der anderen.
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