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(c) Axel J. Scherer

Antrag auf größtmögliche Entfernung von Gewalt

Quick Info

„Vier großartige Schauspielerinnen verkörpern Frauen, die ganz unterschiedlicher häuslicher Repression entflohen sind. Ein starkes Stück über ein trauriges, gesellschaftsrelevantes Thema. Das Publikum: berührt und begeistert.“ WAZ

Sie haben es geschafft. Anna, Ronja, Aylin, Charifa, Melanie und Maria haben die Gewalt hinter sich gelassen und sind ins Frauenhaus gegangen. Aber auch hier warten Probleme: Wie sollen sie ihr Leben dort finanzieren? Wer hilft mit den nie endenden Anträgen und den akkuraten Begrifflichkeiten der deutschen Bürokratie? Wer erkennt ihre Fallstricke? Und was, wenn die Auswahlmöglichkeiten auf dem Formular nicht der Lebensrealität entsprechen? Wer garantiert, dass sie nicht wieder gefunden werden? Vielleicht ist zurückgehen doch die beste Option auf ein klein bisschen Glück im Leben? 

Felicia Zeller legt den Figuren ihres neuen Stückes eine höchst eigene Kunstsprache in den Mund. Vokabular, Melodie und Aufbau entstehen ebenso aus den Biografien der Figuren als auch aus der Reibung zwischen ihrer poetischen Suche nach dem kleinen Lebensglück und den realen Sachzwängen, die sie immer wieder ausbremsen. So entsteht eine kraftvolle, symphonische Partitur, die die verschiedenen Lebenssplitter miteinander verwebt und dabei auch immer wieder helfende Stimmen, wie die der Mitarbeiterin des Frauenhauses oder einer Ärztin, zu Wort kommen lässt. Aber auch die verletzenden Stimmen der Täter:innen werden zitiert sowie die Worte derjenigen, die naiv und unachtsam am Problem vorbeischauen. Dabei schlägt Verzweiflung so schnell ins Absurd-Komische um wie in manchen Partnerschaften Familienfrieden in sinnlose Gewalt. 

Antrag auf größtmögliche Entfernung von Gewalt geht von Interviews aus, die mit ehemaligen und aktuellen Bewohnerinnen des Frauenhauses Oberhausen sowie Opferschützerinnen, einer Rechtsanwältin und der Leitung des Frauenhauses geführt wurden.

Dauer
1 Stunde 30 Minuten
Webseite
theater-oberhausen.de/production/antrag-auf-groesstmoegliche-entfernung-von-gewalt https://theater-oberhausen.de/production/antrag-auf-groesstmoegliche-entfernung-von-gewalt/
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Besetzung

Schauspieler / -in
Susanne Burkhard
Maria Lehberg
Anke Fonferek
Rosa Dahm

Stab

Dramaturgie
Anne Verena Freybott
Mitarbeit Musik
Sönke Gaumert
Musik
Elias Baumann
Kostüme
Ines Koehler-Klünenberg
Bühne
Franziska Isensee
Idee und Regie
Eike Weinreich

Autor/-in / Komponist/-in

Autor/in
Felicia Zeller

Presse

„Die Autorin Felicia Zeller bringt in „Antrag auf größtmögliche Entfernung von Gewalt“ das Kunststück fertig, den Sound und die Wucht der realen Interviews, die Regisseur Eike Weinreich geführt hat, zu bewahren und ihn dennoch durch Loops, Doppelungen, Verkürzungen in ein grausames Gedicht zu verwandeln, das immer wieder verrät: hier geht es um mehr als um schlimme Einzelschicksale von „Anna“, „Ronja“, „Aylin“, „Charifa“, „Melanie“ und „Maria“.
Zeller ist eine Meisterin der Satzverkürzung, bei der das unausgesprochene Ende immer schön im eigenen Kopf weiterklingt. Sie setzt Orte, Namen, Daten und Herkunftsorte quasi verbal in eckige Klammern, benennt sie nicht konkret, sondern sagt „Ort-Name-Jahr“: so wird die Allgegenwärtigkeit häuslicher Gewalt allein schon durch eine sprachliche Finte klargestellt und nicht sensationsheischend auf Boulevard-Grusel gesetzt.

Warum das ein Mann inszeniert? Könnte frau sich fragen. Aber es ist nun einmal so, dass Eike Weinreich jahrelang Kontakte zu Oberhausener Frauenhäusern hielt, mit Betroffenen auch schon einen Dokumentarfilm über das Thema gedreht hat, tief im Thema ist. Seine Inszenierung macht mit klugen, aber diskreten Mitteln die Bedrohung, die Qual, die Gewalt jederzeit klar, ohne sie voyeuristisch auszuschlachten. Immer wieder vibriert da etwa ein Handy, das die Vier kurz in Schockstarre versetzt, bevor es weitergeht.

Und am Schluss kommt dann endlich die Wut. Stellen sich die Frauen vor uns auf, als seien sie Uma Thurman in „Kill Bill“, werden zu Rachegöttinnen. Brüllen heraus, was ihnen sonst zugebrüllt wird.
Ein beeindruckender, wichtiger Abend, der Strukturen und Schicksale eines unsäglichen Phänomens beleuchtet.“ Dorothea Marcus, nachtkritik.de

 

„Dieses Haus besteht nur noch aus einem stählernen Skelett. Innen beleuchten kalte Neonröhren die nackte Ruine. Allein ein Hocker mit der Aufschrift „Home sweet home“ erinnert an den Traum von einem besseren Leben. Das Drama „Antrag auf größtmögliche Entfernung von Gewalt“, das jetzt beeindruckende Uraufführung im Studio des Theaters Oberhausen feierte, erzählt von einem Zuhause voller Brutalität, Angst und Ohnmacht. Ein starkes Stück von Felicia Zeller über ein trauriges, gesellschaftsrelevantes Thema. Das Publikum, berührt und begeistert.
Vier großartige Schauspielerinnen (Susanne Burkhard, Rosa Dahm, Anke Fonferek, Maria Lehberg) verkörpern in raschem Wechsel Frauen, die ganz unterschiedlicher häuslicher Repression entflohen sind. Und die dann auf sture Bürokratie mit ihrer unendlichen Antragsflut und auf Probleme im Frauenhaus treffen. Regisseur Eike Weinreich inszenierte ein intensives Recherchestück, das nach Gesprächen mit Bewohnerinnen des Oberhausener Frauenhauses entstanden ist.“ Elisabeth Höving, WAZ

Produktionscredits

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Programms „Neue Wege“.

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