Ein Festkonzert der Universität, welches rauschhafter nicht beginnen könnte:
Jacques Iberts „Bacchanale“, ein feuriges Scherzo für großes Orchester, schleudert schillernde Farben und Rhythmen durch den Saal. Glutvoll die hell leuchtenden Blechbläser, eindringlich das Schlagwerk. Ein virtuoses Paradestück, das ein bacchantisches Trinkgelage entwirft.
Camille Saint-Saëns fünftes Klavierkonzert, auch ägyptisches Konzert („L’Égyptien“) genannt,
setzt den lyrischen Atem dagegen. Aus dem Geist der Romantik lösen sich feine orientalische und fernöstliche Klangwelten. Die vielen tonmalerischen Erfindungen, von der Klangzauberin Anke Pan großartig am Klavier wiedergegeben, rühren von einer Reise des Komponisten durch Ägypten her und spiegeln eine eigene Welt.
Französisches Klangkolorit findet sich auch in Maurice Ravels kongenialer Orchesterbearbeitung der berühmten „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski wieder, Programmmusik, die sich mit schier unendlichem Farbenreichtum paart. Inspiriert durch Gemäldevorlagen seines verstorbenen Freundes Viktor Hartmann lässt uns Mussorgski über Zwischenspiele, den Promenaden, von Bild zu Bild gehen und uns farbintensive Klangbilder erleben.
Der Effekt dieser damals neuartigen Tongemälde ist bis heute überwältigend und berührt.
Es sind Bilder nicht nur einer Ausstellung, sondern Bilder einer inneren Welt.
Jacques Ibert (1890 - 1962) Bacchanale - Scherzo fürOrchester (1956)
Camille Saint-Saëns (1835 - 1921) 5. Klavierkonzert in F-Dur, op. 103 „Ägyptisches Konzert“ (1896)
Modest Mussorgski (1839 - 1881) „Bilder einer Ausstellung“ (1874, in der Orchesterbearbeitung von Maurice Ravel von 1922)
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